Ab der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts zählte der Guckkasten zu einer beliebten Jahrmarktsattraktion in ganz Europa. Die Darstellungen prägten die Vorstellung breiter Volksschichten von der weiten Welt.
Die Bilder, als Kupferstich, Stahlstich oder Radierung ausgeführt, und mit Gouachefarben bemalte Bildserien zeigten Ansichten von fremden Städten und Landschaften aus nahen sowie fernen Ländern, und Ereignisse wie Stadtbrände, Erdbeben oder Vulkanausbrüche. Die Vorführer, auch Guckkästner genannt, meist Kriegsinvaliden, ehemalige Seeleute und dergleichen, zogen durch das ganze Land. Gegen Bezahlung durfte man einen Blick in einen Kasten werfen. Die Attraktion bestand darin, dass das Volk zu dieser Zeit Bilder oft nur in der Kirche zu sehen bekam. Die Guckkästner ermöglichten nun, anderer Bilder ansichtig zu werden, in andere Welten einzutauchen, von deren Existenz das Volk bis dato keine Kenntnis erlangt hatte. Die Faszination bestand wohl in der Mischung aus magischem und realem.